
Wissen allein nutzt nichts
Wissen allein nutzt nichts
Quellenangabe: Talent Is Never Enough – John C. Maxwell
Um die Wahrheit zu sagen, braucht es zwei: einen zum Sprechen und einen zum Zuhören. – Henry David Thoreau
1. Lerne zuzuhören
Abraham Lincoln war einer der lehrbarsten Präsidenten. Als er seine Karriere begann, war er kein großartiger Leader. Er war stets ein begeisterter Zuhörer und als Präsident, ermöglichte er es jedem Bürger ins Weiße Haus zu kommen und seine Meinung kundzutun. Er nannte diese Begegnungen „Öffentliche Meinungsbäder.“ Er ermutigte auch jeden den er traf dazu, ihm Meinungen und Ideen zu schicken. Das hatte zur Folge, dass er jeden Monat mehrere hundert Briefe bekam. Daraus lernte er, wie die Absender dachten und nutzte dieses Wissen, um seine Politik zu gestalten und andere davon zu überzeugen, sie zu übernehmen.
Deshalb erinnere dich täglich daran: Du kannst nichts lernen, wenn du nur redest.
2. Verstehe den Prozess
Der Lernprozess um zu lernen und zu wachsen beinhaltet folgende Schritte:
- Handle!
- Finde deine Fehler und evaluiere sie.
- Suche nach einem Weg, es besser zu machen.
- Gehe zurück zu Punkt 1.
Behalte stets vor Augen, dass der größte Feind etwas zu lernen ist, es zu wissen. Und das Ziel jedes Lernens ist Handeln, nicht Wissen.
Wenn das, was du tust in keiner Weise, dich oder andere im Leben unterstützt, dann hinterfrage den Wert und sei bereit etwas zu verändern.
3. Suche und plane lehrreiche Momente
„Mache dein Lernen immer größer als deine Erfahrung.“ Dan Sullivan und Catherine Nomura
Stetiges Lernen ist essenziell für ein lebenslanges Wachstum. Du kannst viel Erfahrung haben und trotzdem nicht klüger sein, trotz all der Dinge, die du getan, gesehen und gehört hast. Erfahrung ist keine Garantie für lebenslanges Wachstum.
Wenn du jedoch deine Erfahrung regelmäßig in neue Lektionen verwandelst, machst du ein Leben lang aus jedem Tag eine Quelle für Wachstum.
Schlaue Menschen verwandeln selbst kleinste Situationen in Durchbrüche des Denkens und Lernens.
Umgib dich mit Menschen, die dein Denken herausfordern und oft auch ändern.
„Mache deine Freunde zu deinen Lehrern und mische die Freuden der Konversation mit den Vorteilen des Unterrichts.“ Baltasar Gracian
Pflege Freundschaften mit Menschen, die dich herausfordern und einen Mehrwart bieten, und versuche dasselbe für sie zu tun.
4. Sorge dafür, dass deine Erfahrungen lehrreich sind
Viele Menschen machen Erfahrungen und stellen sich nicht einmal die Frage, was sie aus einer Situation lernen könnten. Und dann gibt Menschen, die nach lehrreichen Erfahrungen suchen, dann aber die Lehre dahinter nicht erkennen.
Nehmen wir z.B. Seminare. Viele Menschen klappen nach einem Seminar ihr Notizbuch zu und setzen sehr wenig bis gar nichts von dem Gehörten um.
Wir tendieren eher dazu, uns auf das Lernen während der Veranstaltung zu fokussieren, anstatt auf den Lernprozess.
5. Frage dich: Bin ich lehrbar?
Die folgenden Aussagen stammen aus Mitarbeiterbeurteilungen und zeigen die mangelnde Lernfähigkeit in ihrer humorvollsten Form:
- Seit meinem letzten Bericht ist dieser Mitarbeiter am Tiefpunkt angelangt und hat angefangen zu graben.
- Funktioniert gut unter ständiger Aufsicht und wenn man ihn wie eine Ratte in die Enge treibt.
- Diese junge Dame litt unter der Wahnvorstellung geeignet zu sein.
- Er setzt sich niedrige persönliche Ziele und scheitert konsequent daran, diese zu erreichen.
- Dieser Mitarbeiter sollte weit kommen, und je früher er anfängt, desto besser.
- Er bereitet viel Freude, wann immer er den Raum verlässt.
- Wenn Sie zwei Leute reden sehen und einer davon sieht gelangweilt aus, dann ist er der andere.
- Manche trinken vom Brunnen der Weisheit, er hat bloß gegurgelt.
Ich kann es nicht oft genug sagen, dass alle guten Ratschläge der Welt helfen nichts helfen, wenn man nicht lernbereit ist.
Um herauszufinden, ob du wirklich offen bist für neue Ideen und neue Wege, Dinge zu tun, beantworte folgende Fragen:
- Bin ich offen für die Ideen anderer Menschen?
- Höre ich öfters zu, als zu reden?
- Bin ich offen, meine Meinung aufgrund neuer Information zu ändern?
- Gebe ich ehrlich zu, wenn ich mich irre?
- Beobachte ich, bevor ich auf eine Situation reagiere?
- Stelle ich Fragen?
- Bin ich bereit, eine Frage zu stellen, welche meine Ignoranz verdeutlicht?
- Bin ich bereit, Dinge auf eine Weise zu tun, wie sie noch nie vorher getan habe?
- Bin ich bereit, nach Weisung zu fragen?
- Reagiere ich defensiv, wenn ich kritisiert werde, oder höre ich offen auf die Wahrheit?
Wenn du eine oder mehrere Fragen mit „Nein“ beantwortet hast, dann hast du Raum für Wachstum im Bereich der Lehrbarkeit. Du solltest von deinem hohen Ross absteigen und Demut lernen und an die Worte von John Wooden denken, der gesagt hat: „Alles was wir wissen, haben wir von jemand anderem gelernt.“
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